Tipps für Insektengift-Allergiker!

Hummel
Über eine Millionen deutsche Bundesbürger Deutsche haben eine Insektengiftallergie. Welche Schutzmaßnahmen kann man treffen? Was tun bei allergischen Reaktionen?

Über eine Millionen deutsche Bundesbürger Deutsche haben eine Insektengiftallergie.

Nach dem Stich können Schweißausbrüche, Atemnot, Schwindel, Zittern oder Übelkeit auftreten. Im weiteren kann es sogar zu einem anaphylaktischen Schock mit Bewusstlosigkeit, Atem- und Kreislaufstillstand kommen. Welche aktuellen Maßnahmen bei Insektengiftallergie gibt es?

Schutzmaßnahmen vor Bienen- oder Wespenstichen, besonders für Bienengift-Allergiker

  • Gehen Sie nie barfuß!
  • Vermeiden Sie das Essen und Trinken im Freien. Das betrifft v.a. den Verzehr von Fleisch, Obst, süssen Speisen, Bier und Süssgetränken. Trinken Sie nicht aus Flaschen oder Getränkedosen, da die Tiere hier auch schon einmal hinein kriechen können.
  • Vorsicht beim Obstpflücken. Vor allem überreife Früchte ziehen Wespen an.
  • Meiden Sie weite Kleider. Insekten verfangen sich gerne darin.
  • Bei der Gartenarbeit Arme und Beine zu bedecken sowie Handschuhe tragen.
  • Verzichten Sie auf zu bunte Kleidung: Bienen und Wespen verwechseln sie häufig mit   Blumen.
  • Verzichten Sie auf auffallende Gerüche wie Parfüm, Sonnencreme, Haarspray oder  Rasierwasser.
  • Schweiß zieht die Insekten an! Deshalb sofort nach dem Sport duschen!
  • Tragen Sie mehrmals gegebenenfalls täglich in der Hochsaison Insektenschutzmittel auf.
  • Tragen Sie beim Motorradfahren einen Helm mit runtergeklapptem Visier.
  • Bringen Sie eventuell Insektennetze vor den Fenstern an und lassen Bienen-, Wespennester durch die Feuerwehr entfernen .
  • Achten Sie darauf, dass Mülltonnen immer fest verschlossen sind.
  • Und nähert sich Ihnen ein stechendes Insekt einmal, dann machen Sie keine hastigen oder abwehrenden Bewegungen. Wildes „um-sich-schlagen“ macht diese Insekten nur noch aggressiver.
  • Gut bewährt haben sich die seit einiger Zeit erhältlichen elektrischen Fliegenklatschen. Damit lassen sich die Plagegeister leicht abwehren.

Maßnahmen nach Insektenstichen bei allergischer Reaktion

  • Bienenstiche erkennen Sie am Stachel, der in der Haut stecken bleibt. Diesen vorsichtig mit dem Fingernagel, mit einer Pinzette oder mit einem scharfkantigen Gegenstand (z.B. Taschenmesser) entfernen. Dabei den Giftsack am oberen Ende des Bienenstachels nicht berühren, es könnte noch mehr Gift in den Körper gelangen.
  • Durch Kühlung (Eisumschläge) an der Stichstelle, wird die Giftaufnahme verzögert.
  • Bienengiftallergiker: Sie sollten ein Notfallset bei sich haben für den Fall der Fälle.  (Adrenalin als Injektion, ein Antihistaminikum, Kortison) Wenden Sie es sofort nach dem Stich gemäss den Anweisungen Ihres Arztes an.

Notfallset für Insektengift-Allergiker

  • (1) Cetirizin-Tropfen (Tropfvorrichtung im Notfall entfernen, ein Schluck entspricht ca. 40 Tropfen)
  • (2) Betamethason (Cortison) z.B. Celestamine N liquidum –> gesamten Flascheninhalt austrinken (= 30 ml)
  • (3) Epinephrin, z.B. Fastjekt oder Anapen (bei Atemnot, Zungenschwellung, Kreislaufschwäche) -> Injektion an der Aussenseite des Oberschenkels!
  • (4) Kinder (unter 30kg Körpergewicht) sollten das Notfallset „Epipen junior“ bekommen.

Bei besonderen Fragen zu Allergien gegen Insektengift

Meine Assistenzkollegin Anja Roth, Fachärztin für Allgemeinmedizin, hat sich mit diesem Thema seit Jahren intensiver beschäftigt. Gerne können Sie einen Beratungstermin vereinbaren.

Literatur:

Beratung in unserer Praxis in Bonn

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Ihre Dr. Eva Henneken

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