Die Situation des Patienten
72 jähriger, sehr vitaler Mann: seit 16 Jahren quälendes Druckgefühl im Oberbauch mit Ausstrahlung in die Flanke links. „Der Bauch ist immer voll, die Luft kommt nie heraus“.
Stuhlgang zeitweise wie Brei, mit immer wieder viel Luftabgang. Er fühle sich sehr in seinem Tagesablauf gehindert und habe hierdurch sogar Stimmungsschwankungen und schon Insidon zur Beruhigung bekommen; beim Treppen steigen habe er zeitweise Luftnot. Die Herzuntersuchung war aber völlig unauffällig trotz seines Alters. Zudem habe er immer untere Rückenschmerzen, was auch auf sein Alter zurückgeführt wird ohne schwere degenerative Veränderungen. Einen Säureblocker nehme er zeitweise auch ein, aber nicht hilfreich.
Mitgebrachte Untersuchungsergebnisse: Magen-, Darmspiegelungen unauffällig. Untersuchungen auf Verdauungsstörung Leber/Galle unauffällig. Laborentzündungszeichen unauffällig, Laktose-, Fruktoseintoleranzen, Glutenantikörper: unauffällig.
Ganzheitliche Untersuchung
Massiver „Gasbauch“ (Bauch wie aufgebläht), Iliococalklappe (Stelle Verbindung Dünndarm-Dickdarm; „Blinddarmstelle“) deutlicher Druckschmerz, Osteopathisch Verklebungen linke Dickdarmflexur / Zwerchfell erheblich. Deutliche Blockaden der Lendenwirbelsäule, schmerzhaft (diese ist die Reflexzone für den Darm!!!).
Untersuchungen in meiner Praxis:
- Erhöhtes Zonulin („leaky gut syndrome“) im Blut: 36,9 (
- Diaminoxidase: normal (Histamine)
- Stuhluntersuchung auf pathologische Pilze: Geotrichum (pathologischer Pilz!)
- Stuhluntersuchung sekretorisches IGA: vermindert (verminderte Immunabwehr)
- Genuntersuchung Glutene: unauffällig.
- Lebensmittel-Intoleranz Orientierungstest-IGG/IGG4: nur wenig erhöht bei Obst.
- Allergie IGE-Test: unauffällig
Diagnose: Reizdarmsyndrom
Reizdarmsyndrom bei massiver pathologischer Geotrichum Darmpilzbelastung und verminderter Immunabwehr
Individuelle Therapie:
Ernährungsumstellung individuell (unter anderem 2 Wochen kein Brot und keine Rohkost, meiden von Kaffee, Süßigkeiten einschließlich Nachtisch. Eingehender ärztlich kontrollierte Kauschulung (er war immer schon ein „Schnellkauer-Schnellesser“). Begleitende Pilzmitteltherapie und Naturstoffe wie Myrrhe, ß-D-Glycane und Probiotika.
Ergebnis der Behandlung – Bericht des Patienten:
Langsame Besserung nach 2 Wochen. Nach 5 Wochen deutliche Besserung (wieder leicht normalisiertes Essverhalten). Nach 2 Monaten fast beschwerdefrei. Die Kauschulung habe ihm so geholfen…Er esse wieder bedachter. Ernährung: er meide bestimmte Dinge beim Essen. Er wisse jetzt was er nicht so gut vertrage. Stuhlkontrolle wie Zonulin – Laborkontrolle nach 2 Monaten: unauffällig.
Fazit:
Lange bestehende Beschwerden benötigen Nachhaltigkeit und intensive Begleitung. Dass die seit Jahren bestehenden Beschwerden sich so verbessern können, ist kein Einzelfall.
Wichtig:
Auch bei gleichen Symptomen muss die Behandlung für jeden Menschen individuell erfolgen. Die hier beschriebenen Schritte eignen sich keineswegs zur Selbst-Therapie, d.h. Sie sollten stets einen Arzt aufsuchen, der sich Zeit für Sie nimmt und Sie ausführlich untersucht.
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