Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln gegen Wechseljahrsbeschwerden!

Nahrungsergänzungsmittel-Wechseljahre
Wer auf der Suche nach Produkten gegen Wechseljahrsbeschwerden ist, sollte wissen, dass für Nahrungsergänzungsmittel im Gegensatz zu Arzneimitteln kein Nachweis der Wirksamkeit erbracht werden muss.

Die sogenannten ‚Wechseljahre‘ sind eine bedeutsame Phase im Leben jeder Frau. Sie verlaufen jedoch ganz individuell.

Während bei vielen Frauen nur leichte Probleme auftreten, sind andere – häufig über Jahre hinweg – mit Symptomen wie zum Beispiel Hitzewallungen, Kreislaufproblemen wie hoher oder niedriger Blutdruck, Verdauungsstörungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen belastet und fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt.

Anstatt sich fachärztlich (vor allem auch vorbeugend!) beraten und behandeln zu lassen, nehmen zahlreiche Frauen auf der Suche nach Linderung ihrer Wechseljahrsbeschwerden, Menopausebeschwerden verschiedene Nahrungsergänzungsmittel zu sich, die in Apotheken, Drogerien oder sogar im Internet rezeptfrei angeboten werden. Dabei greifen sie finanziell teilweise vergleichsweise tief in die eigene Tasche: oft ohne die erwünschte Wirkung zu erzielen, jedoch mit nicht zu unterschätzenden möglichen Gesundheitsgefahren!

Mehr Schaden als Nutzen?

Gerade erst berichtete Stiftung Warentest darüber, dass die „therapeutische Wirksamkeit“ dieser Nahrungsergänzungsmittel nicht ausreichend gesichert ist. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass das deutsche Bundesamt für Risikobewertung (BfR) „aufgrund des negativen Nutzen-Schaden-Verhältnisses“ von der regelmäßigen Einnahme isoflavonhaltiger Produkte abrät. In diese Rubrik fallen auch Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis von Soja.

Das Problem: Isolierte Isoflavone stehen zumindest bei hoher Dosierung im Verdacht, sich negativ auf die Funktion der Schilddrüse auszuwirken oder das Brustdrüsengewebe verändern zu können. Im besonderen Fall besteht ein Risiko durch hohe Isoflavongaben, wenn bei Frauen Risikokriterien für eine durch Östrogen geförderte Krebserkrankung bestehen. Oder wenn Brustkrebs vorliegt und hierbei gleichzeitig mit dem dem Medikament Tamoxifen behandelt wird.

  • Wenn Sie den Artikel gerne nachlesen wollen, klicken Sie auf diesen Link.
  • Auch Ökotest greift das Thema Produkte gegen Wechseljahrsbeschwerden im Jahrbuch 2013 auf und kommt bei den Nahrungsergänzungsmitteln zu einem fast deckungsgleichen Ergebnis.

Mit „sehr gut“ oder „gut“ schnitten hingegen die gleichfalls dort getesteten pflanzlichen Arzneimittel gegen leichtere Probleme in der Menopause ab. Demnach belegen Studien zum Beispiel die guten positiven Effekte von Präparaten mit Wirkstoffen der Traubensilberkerze (Cimicifuga).

Nahrungsergänzungsmittel versus Arzneimittel – der wichtige Unterschied!

Gesetzestechnisch werden Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel behandelt, die lediglich einer Pflicht zur Registrierung beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) unterliegen.

Wer auf der Suche nach geeigneten pflanzlichen Produkten gegen Wechseljahrsbeschwerden ist, sollte deshalb wissen, dass für Nahrungsergänzungsmittel im Gegensatz zu Arzneimitteln kein Nachweis der Wirksamkeit erbracht werden muss. Entsprechend durchlaufen sie auch kein aufwändiges Zulassungsverfahren, wie es bei Arzneimitteln erforderlich ist!

Was also tun gegen Wechseljahrsbeschwerden?

Medizinischer Hintergrund der Wechseljahresbeschwerden bei Frauen ist, dass die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone in der Regel zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr kontinuierlich abnimmt. Während sich der Körper an diese veränderten Bedingungen anpasst, können bei Frauen ganz unterschiedliche Symptome und Beschwerden auftreten. Parallel steigen möglicherweise die Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten wie Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen oder Schlaganfälle. Nicht selten kann auch ein Anstieg des Körpergewichtes zu verzeichnen sein.

Wichtig hierbei: alle Beschwerden werden auch vom persönlichen Lebensstil und den individuellen Lebensumständen beeinflusst. Deshalb berate ich Sie in meiner Praxis umfassend und ganzheitlich: d.h. hierbei werden alle Einflusskriterien berücksichtigt. In besonderen Fällen findet eine Zusammenarbeit mit von mir ausgesuchten spezialisierten Partnern statt.

Mehr zu meiner speziellen Vorgehensweise finden Sie in einem meiner Blogbeiträge über Wechseljahre bei Männern und Frauen:

Als Fachärztin für Allgemeinmedizin und Diabetologin mit der Zusatzqualifikation Gesundheitsförderung und Prävention stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, wenn es um Linderung, Verbesserung von Wechseljahrsbeschwerden oder Menopausebeschwerden geht. Hierbei werden auch Themen der richtigen Ernährung angesprochen: zum Beispiel welche Ernährungsbestandteile unterstützen die hormonelle Funktion; wie beeinflusse ich positiv mein Gewicht; wie vermeide ich Wassereinlagerung; wie aktiviere ich meinen Stoffwechsel.

„Wenn Du mit Körper und Geist alt werden willst, musst Du beizeiten anfangen…“

Chinesisches Sprichwort

Übrigens: Das BfR weist darauf hin, dass die oben genannte Risikobewertung nicht für die Phytoöstrogene gilt, „die man über eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung zu sich nimmt“!

Fragen zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden? Terminwunsch?

Melden Sie sich bei uns telefonisch, per email oder über das Portal Doctolib für einen Termin. Gerne beantworte ich auch vorher Ihre Fragen.

Beratung in unserer Praxis in Bonn

Melden Sie sich bei uns telefonisch ( 0228 – 63 49 40) für Beratung und Termine.

Außerhalb unserer Öffnungszeiten nutzen Sie bitte unser Kontaktformular.

Ihre Dr. Eva Henneken

Weitere Artikel