Der Nutzen von DNA-Analysen bei Alzheimer, Medikamenten und Thrombosen

DNA-Analaysen-Vorsorge
Fallberichte die zeigen, wann DNA-Analysen sinnvoll sein können - u.a. bei Alzheimer, individueller Medikamentenverträglichkeit und Thrombose-Risiko.

Fallbericht: DNA-Analyse zu Morbus Alzheimer – ist eine Genuntersuchung überhaupt präventiv sinnvoll?

Ein Patient berichtet, dass bei seinem 70-Jährigen Vater Alzheimer diagnostiziert wurde. Im Internet hat er recherchiert, dass Alzheimer vererbt werden kann und hat nun die große Sorge auch an Alzheimer erkranken zu können. Er bittet Dr. Seibt Genomics um Rat, woraufhin ihm das „Alzheimer/Demenz-Panel“ empfohlen wird.

Bei Alzheimer handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung, die durch einen progressiven Gewebeschwund der Großhirnrinde hervorgerufen wird. Damit einhergehend findet der Abbau des Gedächtnisses sowie kognitiver, emotionaler und sozialer Fähigkeiten statt. Als genetischer Risikofaktor wurde unter anderem das für das Apo-Lipoprotein E (ApoE) codierende Gen ermittelt, das für den Transport von Cholesterin im Blut zuständig ist. Dieses Gen kann in drei verschiedenen Varianten vorliegen.

Bei der Analyse im Genlabor von Dr. Seibt Genomics konnte festgestellt werden, dass der Patient Träger des ApoE2-Gens ist. Diese Variante des Gens schützt ihn sogar vor einer möglichen Alzheimer Erkrankung. Der Patient war aufgrund des Ergebnisses sehr erleichtert und machte sich fortan keine Sorgen mehr über eine mögliche Alzheimer-Erkrankung. Literatur & Zahlen zum Fallbeispiel.

Die Beratung über eine Genuntersuchung kann nur mit hohem Verantwortungsbewusstsein des beratenden Arztes einschließlich Aufklärung erfolgen. Gerade wenn positive Ergebnisse, zum Beispiel positiver Befund von ApoE4 (statistisch deutlich erhöhtes Risiko bedeutet keinesfalls, dass Alzheimer mit Sicherheit eintritt!), bedürfen dann einer eingehenden Aufklärung.

Fallbericht: DNA-Analyse bei Antidepressiva.

Warum eine einfache DNA-Genuntersuchung hilft medikamentöse Nebenwirkungen zu vermeiden.

Herr Müller, 39 Jahre, zeigt sein starkes Engagement als IT-Leiter in einem mittelständigen Unternehmen und klagte in letzter Zeit über Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Zudem kamen in den letzten beiden Wochen ein unklarer Leistungsabfall hinzu. Die eingehende internistische Untersuchung ergab keine organische Funktionsstörung.

Ein Versuch mit pflanzlichen Therapeutika, zum Beispiel Johanniskraut, ergab keine Befundbesserung. Nach einer eingehenden Beratung wurde ihm von seiner Psychologin erst Amitriptylin, ein Antidepressivum verordnet.

Nachdem auch hierunter keine Verbesserung des Allgemeinzustandes erreicht werden konnte, wurde als bewährtes Ausweichpräparat das Psychopharmakon Citalopram verordnet. Die individuelle Wirksamkeit von Citalopram wurde allerdings jetzt auf Grund neuester wissenschaftlicher Studien mit einer DNA-Untersuchung überprüft.

Das Ergebnis: Herr Müller ist ein Slow-Metaboliser (langsame Verstoffwechselung von Citalopram im Körper): die Tagestherapie-Dosis von Citalopram wurde jetzt in reduzierter Dosis gegeben. Nebenwirkungen konnten hierdurch vermieden werden. Mit dieser optimierten Dosis ging es Herrn Müller nach 14 Tagen deutlich besser.

Nicht jedes Psychotherapeutikum kann heute so individualisiert überprüft werden. Die DNA-Genuntersuchung ist aber sehr hilfreich und wird auch in meiner Praxis erfolgreich angewendet. Dies gilt zum Beispiel auch immer in meiner Praxis präventiv im Rahmen der Thrombose-Frage, der Hämochromatose und anderen wichtigen Fragestellungen. Eine Genuntersuchung kann extrem hilfreich sein und sollte verantwortungsbewusst unter ärztlicher Beratung angewandt werden.

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Ihre Dr. Eva Henneken

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