Warum Sie Ihr DHEA bestimmen lassen sollten

Hormonersatztherapie
Das Hormon DHEA spielt in der Stressabwehr eine wichtige Rolle. Gute Studien belegen unter anderem die antidepressive und angstlösende, neuroprotektive Wirkung von DHEA. Ist der Hormonspiegel (altersbedingt, stressbedingt oder angeboren) sehr niedrig, kann eine gut dosierte Hormonersatztherapie die Lösung sein, um Krankheiten zu verhindern.

Die Datenlage für das das Schlüsselhormon Dehydro-Epi-Androsteron (DHEA) hat sich deutlich verbessert. Gerade komme ich vom European Menopause Kongress aus Wien.

Priv. Doz. Dr.med. Roemmler, Hormonspezialist aus Deutschland, der sich schon mehr als 20 Jahren mit DHEA beschäftigt, gab dort ein aktuelles Update der aktuellen Erkenntnisse und Empfehlungen (Literatur-Quellen siehe unten).

DHEA steuert viele Abläufe in unserem Körper. Es wirkt als Vorläufer von Testosteron und Östradiol, hat aber auch wichtige eigenständige, zum Beispiel psychische, Wirkmechanismen im Körper. Das Hormon wird in der Hauptsache in der Nebenniere, aber auch in den Gonaden (Hoden, Ovarien) und im Gehirn produziert. Die hohe biologische Bedeutung von DHEA zeigen die Blutspiegel im Vergleich: der Blutspiegel ist beim jungen Mann 1000fach höher als sein biologisch wirkendes Testosteron und 100.000x höher als basales Östrogen bei der Frau.

DHEA Wirkung im Körper:

  • Fettabbau
  • positiv den Zuckerhaushalt senkend
  • Libido steigernd
  • Immunsystem fördernd
  • Entzündungshemmend (Arthritis, Kollagenosen, Rheuma, Gelenkbeschwerden)
  • Schlaf fördernd
  • Ekzeme der Haut positiv beeinflussend
  • Osteoporose entgegen wirkend
  • Durchblutungsfördernd
  • Stress hemmend (Gegenspieler-Hormon des Stress Hormones Cortisol, senkt den Cortisonspiegel )
  • Stimmung fördernd, Angst lösend

Im Gehirn wirkt DHEA über verschiedene Rezeptoren. Es verbessert und unterstützt die Neurotransmitter im Gehirn (Allopregnanolon und ß1-Endorphine), die zu den stärksten endogenen angstlösenden und Stimmung aufhellenden Steroiden und Endorphinen im Gehirn gehören.

Durch unser Älterwerden sinkt auch der DHEA Spiegel

Während zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr unseres Lebens die höchsten Spiegel gemessen werden, sinkt unser Spiegel kontinuierlich. Ab dem sechsten Lebensjahrzehnt liegen die Serumspiegel meist nur noch bei 20%-30% des Ausgangswertes. Dies allerdings mit Folgen.

In meiner Praxis ist die Bestimmung des DHEA-Sulfat-Spiegels wichtiger Bestandteil zur Abklärung bei Beschwerden wie Erschöpfung, Leistungsschwäche, Konzentrationsschwäche, unklarer Abgeschlagenheit, aber auch bei Frauen in der Prä- oder Menopause sowie Männern in der Adrenopause (Drüsenpause ab meist dem 55. Lebensjahr).

Häufig unbeachtet: Erblich bedingter Mangel

Fast nie Beachtung findet ein genetisch bedingter Mangel des Enzyms 17,20 Desmolase: dieser kann schon in ganz frühen Jahren zu erheblich niedrigen DHEA-Werten führen: aus dem Vorläufer 17 OH-Pregnenolon kann durch Enzymmangel nur unzureichend DHEA hergestellt werden.

Deshalb gehört die Bestimmung des DHEA-S Wertes zum Beispiel bei meinem ganzheitlichen Check-Up bereits bei jungen Patienten mit zur Routine.

DHEA Substitution: Nebenwirkungen äußerst selten

Nur nach vorheriger persönlicher, ausführlicher Beratung und Diagnostik macht es Sinn bei Mangelzuständen DHEA zu substitutieren. Da es sich um eine Substitution eines Mangelzustandes und nicht um eine medikamentöse Therapie handelt, Laborkontrollen zur Dosisfindung durchgeführt werden, eine ärztliche Beratung und Kontrolle auch weiter stattfindet, sind Nebenwirkungen äußerst selten.

Literatur:

  • www.alexanderroemmler.com – hier Übersicht (auf Deutsch) DHEA anklicken.
  • Labrie et al.: DHEA: important source of sex steroids in men and even more in woman. Prog. Brain Res. 2010,182, 97.
  • Jankowski et al.: Oral DHEA replacement in older adults: effects on central adiposity, glucose metabolism and blood lipids, Clin Endocrinol Metab, 2011, 75, 456-463.
  • Labrie et al.: Effect of 12 month DHEA replacement therapy on bone, vagina and endometrium in postmenopausal woman, J.Clin.Endocrinol Metab, 82, 3498,1997.
  • Alkatib AA., et al.: A systematic review and meta analysis of randomized placebo controlled trials of DHEA treatment effects on quality of live in woman with adrenal insufficiency, J.Clin. Endocrinol Metab 2009,94,3676.
  • Alexander Roemmler: „Hormone –Leitfaden“, 2015, Thieme Verlag, ISBN 978-3-13-167291-9,

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Ihre Dr. Eva Henneken

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